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Was sagen amerikanische Ökonomen zu
Steuersenkungen für Bestverdiener und Meinungsmacher?
Was bringt dagegen die Rossäpfeltheorie?
18)
Was tun?
…………………………..
18.6)
Die gesuchten Politiker müssen gegen die übelsten
Diffamierungen resistent sein
(Zur Stasi-Kampagne gegen Peter Porsch)
(Zu den
Diffamierungskampagnen gegen Oskar Lafontaine mit einem einem
Sammelsurium von völlig anderen Aufhängern sh. hier mit
Strg/f in
rossaepfel-theorie.de und
linksbuendnis.htm.)
Die Kampagnen der Neoliberalen gegen Leute mit
christlichem Gewissen wie
Oskar Lafontaine oder (inzwischen?)
auch Norbert Blüm und Heiner Geißler sind nach Heraklits
obigem Diktum ("Der Vater aller Dinge ist der Kampf")
ein Teil des Weges, den Willy Brandt als "vaterlandsloser Geselle" und als
"unehelicher" "Herbert
Frahm" im Exil[1280]
seinerzeit ebenfalls gegen die "christlichen" Demokraten
bestanden hat. Die brachten ihre Altnazis wieder in
führende Positionen[1281]
und verließen bei Reden von Gregor Gysi die
Bundesratssitzungen[1282]
- noch päpstlicher als z.B. Papst Pius XII. (Pacelli),
der seine vielleicht nur taktische schwarze Präferenz
für die braunen Rotenjäger wenigstens nicht so
deutlich demonstriert hat,[1283]
oder als Papst Pius XI., vormals Kardinal Ratti
("Mussolini ist ein wundervoller Mann")[1284],
der es wenigstens nicht als notorischer Wegseher mit dem
millionenfachen Massenmördern zu tun hatte. Jedenfalls
missbraucht man "Vaterland", Christentum oder auch Islam
(nach der Konfession der Handabhacker für die
kleineren Diebe) gern als schlagkräftige Symbole
gegen alle, die die Umverteilung nach oben verhindern
wollen.
So großzügig die Recht(s)denkenden mit ihren Rechten
waren und sind, so inquisitorisch selbstgefällig
gebärden sie sich gegenüber den Linken, denn die sind
es, die die Umverteilung nach oben stoppen wollen.
Besonders bei den Linken in den neuen Bundesländern wird
man in den dubiosen Stasi-Akten gern fündig. Deren
fragwürdige Qualität mag auch ein Grund unter anderen
sein, warum sich z.B. Helmut Kohl gegen die Herausgabe
seiner Akten an die Medien bisher mit Erfolg gewehrt
hat.[1285]
Wenig überraschend erscheint zum Beispiel der Zeitpunkt
für die Stasi-Vorwürfe im FOCUS gegen den sächsischen
PDS-Spitzenkandidaten Peter Porsch - 15 Jahre nach der
Wende – just zu seinem Wahlkampf 2004 in Sachsen.[1286]
Der Auftakt zur Kampagne im FOCUS-Artikel vom 9.8.2004,
vorab bekannt bereits im MDR am 7.8.2004, um ca. 18:30
Uhr, kam zwar durch starke Beiwörter zu den dürftigen
Aktenzitaten zunächst mächtig aufgeplustert daher und
scheute auch nicht davor zurück, im Vorspann des
Artikels von einer "Bespitzelung" der früheren Freundin
Regine Thüm und heutigen Ehefrau Porschs zu sprechen:
Sachsens PDS-Spitzenkandidat Peter Porsch bespitzelte
als IM "Christoph" eine DDR-Bürgerin - seine
Lebensgefährtin[1287]
Diese Behauptung stützt sich
jedoch offenbar lediglich auf die Notiz eines
Stasi-Offiziers, dem Porsch vielleicht einmal –
angeblich ohne seine Kenntnis der Zusammenhänge - die
Kochrezepte oder auch Veranstaltungsdaten von "brechend
vollen" Lesungen bei seiner damalige Freundin verraten
hatte. Möglicherweise hat er darüber auch sogar einmal
mit einem Stasi-Mann im Interesse der
Veranstaltungsteilnehmer gesprochen, um der
Vernichtungskritik eines üblen Spitzels durch positive
oder abwiegelnde Deutung seines scheinbaren Zuträgers
zuvorzukommen. Der Stasi-Mann brüstete sich dann in
seinem Erfolgsbericht vielleicht unter Leistungsdruck
mit "operativ wertvollen Hinweisen" und der FOCUS
schmückte das dann kräftig aus zu
Besonders "operativ wertvolle
Hinweise", wie ein Stasi-Offizier lobte.
Vielleicht hat der
Antifaschist und zumindest früher überzeugte Marxist
Porsch dem Stasi-Mann auch etwas von seinem "positiven"
politischen Einfluss auf seine schon damals
regimekritische Freundin erzählt, die ansonsten
möglicherweise ihre Stelle als Lehrerin an der
Theaterhochschule Leipzig verloren hätte. Liest man in
dem Artikel weiter, dann findet man tatsächlich einen
entsprechenden Hinweis, wenn man Porsch nicht wie FOCUS
"gewissermaßen als ideologischen Aufpasser" sieht,
sondern als eine Art Schutzengel gegen das vielleicht
widerwillig (im vermeintlichen Interesse des
Sozialismus) zum Schein mitgetragene Spitzel-System:[1288]
Durch den zeitweilig
genutzten IM der HVA, "Christoph", erfolgt eine positive
politische Beeinflussung der Th., wodurch eine weitere
politische Festigung erreicht wurde.[1289]
Vielleicht musste man in
bestimmten Positionen zumindest rein formal mit der
Stasi zusammenarbeiten, um sie auszutricksen (während
die selbstgefälligen Rechten bei den Braunen kaum je das
Austricksen versucht haben, solange die Erfolge bei den
Überfällen andauerten). Zu den Diffamierungs-Erfolgen
von FOCUS gegen Porsch bei der Sachsen-Wahl passt auch
ein Interview von ZEIT ONLINE mit Günther Grass (sh.
"GÜNTHER GRASS - 'Leisetreter
gab es genug'", zeit.de,
4.3.2010). Darin sagt Günther Grass:
Der Staatssicherheitsdienst hat erst nach dem
Verschwinden der DDR Erfolge erzielt. Weil dieses
Monstrum den Generalverdacht des Westens befeuert hat,
dass jeder Bürger der DDR ein Stasispitzel sein könnte.
Diese pauschale Verdächtigung hat neben all den anderen
Belastungen durch die Einheit mit zur Verunsicherung der
gesamten Bevölkerung beigetragen. Ich halte es für
fahrlässig, anmaßend und nicht frei von Bigotterie, wie
aus westlicher Sicht über Belastungen gesprochen wird,
denen die DDR-Bürger auf vielfältige Weise ausgesetzt
waren. Im Gegensatz zu uns im Westen konnten sie
keinerlei demokratische Erfahrung machen. Die Menschen
meiner Generation sind von einer Diktatur in die andere
gekommen. Unterm Strich ist die Hauptlast des von allen
Deutschen verlorenen Krieges von den 18 Millionen
Bürgern der DDR getragen worden. Das hätte man im Auge
haben müssen, als endlich die Chance auf eine Einigung
bestand. Stattdessen kam das westliche Besserwissen. Den
Stasipapieren wurde einfach Glauben geschenkt, als wäre
es die Wahrheit.
Die Vorwürfe der Bespitzelung
von weiteren Personen können im Rahmen dieser Arbeit
nicht näher untersucht werden. Es reicht schon für die
Galle, wenn man in den diversen heruntergeladenen FOCUS-Artikeln der Vollständigkeit halber mit Strg/f
nach "frau" sucht und dann noch folgende "journalistische" Stilblüte findet:
Glückliche Vergangenheit - Seine Familie zeigte Porsch
(hier mit Ehefrau Regine und dem gemeinsamen Sohn 1994)
früher gern. Jetzt will sich seine Frau nicht öffentlich
äußern.[1290]
Porsch blieb wahrheitsgemäß
oder mangels eindeutiger "Wahrheit" auch im letzteren
Fall verständlicherweise bei seiner Erklärung, dass er "abgeschöpft" wurde, denn mit Treuherzigkeit kommt er
gegen so etwas nicht weiter. Die Frage lautet: Hat
Porsch in dem System wirklich jemandem ernsthaft
geschadet wie andere das getan haben, z.B. der
CDU-Ehrenvorsitzende und Ritter vom Heiligen Grabe Hans
Filbinger[1291
mit seinen - teils unter Systemdruck und aus Opportunismus -
verhängten Todesurteilen gegen Fahnenflüchtige der
Nazis, den die CDU in die Bundesversammlung berufen hat
zur Wahl des Bundespräsidenten Köhler, oder wie
Friedrich Flick mit seiner Schinderei von etlichen
zehntausend Zwangsarbeitern und Abschöpfung von
"Arisierungs"-Profiten, ganz abgesehen von den
schmutzigen Riesen-Profiten aus den
Massenvernichtungsmitteln, oder wie einige seiner
Nachkommen, die mit den Rest-Profiten, auch aus den vorenthaltenen Zwangsarbeiterentschädigungen,
in Steueroasen verschwunden sind, sie dort für sich "arbeiten" lassen und dann bei Kunstausstellungen durch
eine "Koalition des Wohlwollens"[1292]
gefeiert und mit Ehrungen von rechts überhäuft werden?
Aber die rechten Fans geben sich zivilisiert und haben natürlich
nichts gemein mit dem braunen
Regime der Massen von gewissenlosen Egoisten,
Opportunisten, Karrieristen, Asozialen, Plünderern,
Massenmördern aus Raubgier und aus dem Größenwahn
wildgewordener Spießer.
Ernsthafte Kritik an den Zuständen in einem partei- oder
mediengelenkten Zwangssystem
ist zweifellos nötig, aber nicht das Geschreibsel
von selbstgefälligen Schlaumeiern, die sogar im System
der lediglich geldgeleiteten Meinungsfreiheit versagen.
Es gab sicher auch im
DDR-Regime üble Fälle von Opportunismus und Karrierismus
wie überall und besonders auch bei den heutigen
Meinungsmachern. Dazu lässt sich aber wohl kaum jemand
rechnen, der bereits außerhalb der DDR gegen den
Mainstream geschwommen ist. Wenn Porsch überhaupt
jemandem geschadet hat, dann sicher bei weitem nicht so
sehr wie die Meinungsmacher, die ihre Steuersenkungen
auf Kosten der sozial Benachteiligten durchgepaukt
haben.
Vielleicht könnte man sogar
einige "Recherche"-Ergebnisse des FOCUS noch näher
anschauen, wenn man wüsste, ob der sich auch so intensiv
um Aufklärung in den Akten über Helmut Kohl und andere
Personen aus dem rechten Lager bei der Birthler-Behörde
bemüht hat, aus denen man sich Aufschluss über
Spendenaffären erhofft. Jedenfalls hätte sich der FOCUS
mit seinen dürftigen Ergebnissen zu Porsch nicht
zufrieden geben müssen, sondern hätte schon viel früher
wesentlich mehr ausgraben können im braunen Sumpf, in
den Schwarzen Konten oder in den Köpfen und Herzen der
Neoliberalen. Auf die Recht(s)denkenden haben die
Ausgrabungen scheinbar starken Eindruck gemacht
und zur Kündigung von Porsch geführt:
"Das Wissenschaftsministerium, das vom
CDU-Politiker Matthias Rößler geführt wird, kündigte dem
59-jährigen Germanistik-Professor drei Wochen vor der
Landtagswahl fristlos."[1293]
Porsch war im Gegensatz zu
vielen seiner Gegner kein bloßer Parteisoldat, sondern
schon Marxist und Mitglied der Kommunistischen Partei
Österreichs (KPÖ) lange vor seinem Engagement gegen den
Vietnamkrieg, gegen Pinochet[1294]
und gegen dessen prominente "christliche" Freunde in
Westdeutschland als 68er in West-Berlin.[1295]
Man kann ihm also nicht unterstellen, dass er eine
opportunistische Veranlagung habe, wie vielleicht
etliche seiner Kritiker. Die "Enthüllung" gegen Porsch "kam ausgerechnet, als Porsch gerade bei einem
Wahlkampf-Auftritt war".[1296]
Seit den vorletzten Landtagswahlen in
Sachsen war die CDU von 56,9% in 1999 über 53% in 2001
auf einen Umfragewert von 44% im August 2004 abgesackt.
Nachdem der Sympathie-Bonus für Biedenkopf abgelaufen
war, haben die Sachsen wohl begriffen, dass mit einer
CDU-Mehrheit im Bundesrat die Umverteilung nach oben
noch verschlimmert wird. Den befürchteten Stimmenverlust
an die PDS konnte die CDU durch die Anti-Porsch-Aktion
genau seit Anfang August nur ein wenig bremsen – im
Gegensatz zur CDU in Brandenburg, die in den Umfragen
seitdem noch deutlich weiter absackte.[1297]
Die umgekehrten Bewegungen konnte man
seit der Vorabveröffentlichung des FOCUS-Berichts am
7.8. und 8.8. bei der PDS in Sachsen (leichter Knick
nach unten) und Brandenburg (weiteres starkes Ansteigen)
beobachten. In Sachsen fielen die Umfragewerte für die
PDS zunächst von 25% zwischen dem 30.7. und 3.8.2004
(CDU 44%) auf 23% zwischen dem 2. und 6.9.2004 (CDU
wieder 44%). Laut Forschungsgruppe Wahlen und dem
Leipziger Institut für Marktforschung sind sie in der
Zwischenzeit sogar auf 19% gefallen.[1298]
Tatsächlich erreichte die PDS am 19.9.2004 aber immerhin
wieder 23,6% (CDU 41,1%) anstelle der 22,2% in 1999.
Damit blieb sie etwas unter ihren Möglichkeiten, die man
in Brandenburg gesehen hat (Steigerung von 23,8% in 1999
auf 28% in 2004). Stattdessen konnte die NPD in Sachsen
gegenüber den Prognosen von 6% seit Anfang August mit
ihrer vielleicht nur noch schwach-braunen
Protest-Reserve weitere 3% zulegen. Mit den Braunen
wollen die Schwarzen nichts mehr zu tun haben, sonst
könnten sie mit denen jetzt ja eine Regierung bilden.
Nun jammert die Rechte mit Recht, aber doch nur
scheinheilig über die braune Gefahr für die Demokratie
und für den Arbeitsmarkt. Tatsächlich gab es eine Gefahr
für die CDU-Blockade von Umverteilungskorrekturen im
Bundesrat, denn
Die unionsregierten Länder haben in der
Länderkammer derzeit eine Mehrheit von 41 Stimmen
gegenüber den 28 Stimmen der SPD-regierten Länder.
Sachsen und Brandenburg verfügen im Bundesrat jeweils
über vier Stimmen. Derzeit kommen alle Stimmen aus
Sachsen von der CDU, aus Brandenburg von SPD und CDU.[1299]
Immerhin könnten die CDU-SPD-Koalitionen
in Sachsen und Brandenburg ihre Bundesratsmehrheit
selbst in den Landesregierungen blockieren, aber das
bringt noch keine Bundesratsmehrheit, sondern lediglich
einen Ausblick auf die Möglichkeiten einer Linkspartei.
Auf eine SPD-PDS-Regierung könnte in Brandenburg jetzt
immerhin bereits jederzeit umgestellt werden. Die Wahlen
in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai 2005 könnten wieder
alles kippen.[1300]
Inzwischen sagen die Rechten in den
Talkshows schon, dass man zur Vermeidung einer
ideologischen Spaltung mehr auf die ostdeutsche
Mentalität eingehen müsse. Aber die gibt es wohl kaum in
dem vorgestellten Sinne. Mit der Kritik an der
westdeutschen Ideologie wäre schon viel gewonnen. Es
würde jedoch auch schon einiges bringen, wenn man die
Arroganz ablegte und nicht erklären wollte, wie man den
Bleistift hält, oder nicht mehr alles tut um
klarzustellen, dass damit das Kreuzchen auf dem
Stimmzettel "im eigenen Interesse" nicht bei der PDS zu
machen ist.
Die obige etwas ausführlichere Schilderung der Kampagne
gegen Porsch kann helfen beim Verständnis der
Mechanismen von Kampagnen gegen Links. Unter der
Überschrift "Was tun?" interessieren hier vor allem die
früheren und heutigen Medienkampagnen gegen Lafontaine,
für die schon der erste Abschnitt einige Beispiele zu
finden sind. Solche Kampagnen konnten beim Wechsel von
einer sozialdemokratischen zu einer angeblich "modernen"
Politik nur Erfolg haben, weil die Linken wie
Lafontaine, Rudolf Dreßler und Ingrid Matthäus-Maier in
ihrer eigenen abgedrifteten Partei keinen Rückhalt mehr
hatten. Die verbleibenden sechs Minimal-Abweichler in
der rosa-grünlichen Koalition wurden als "feige" und "kleinkariert" in die Ecke gestellt und mussten bis zum
Entstehen einer neuen Linken um ihre politische Existenz
fürchten.[1301]
Es fehlte noch, dass man sie als "Gutmenschen"
diffamierte. Immerhin sollen sie sich einen "weißen Fuß"
gemacht haben.[1302]
(Sh. hier auch
Linksbuendnis.htm.)
Diese sechs Minimal-Abweichler muss man zwar nicht in
den Himmel heben, aber sie sind Beispiele für Politiker,
die man "respektieren" kann. Dafür sollten andere
Politiker ihnen dankbar sein, die Wähler natürlich auch
– allein schon wegen der Demokratiegefährdung durch das
beschädigte Politikerbild. Diese Beschädigung ergibt
sich vor allem aus der schamlosen Umverteilung des
Volkseinkommens nach oben und der zwangsläufigen
Unredlichkeit bei der Vermittlung solcher "Politik".
………………
[1280]
Sh. "Üble Nachrede auf Willy Brandt", in: MSZ
Online Archiv, 1987, Ausgabe 5, unter
http://www.gegenstandpunkt.com/msz/html/87/87_5/brandt.htm
(Stand 27.08.2004).
[1281]
Sh. z.B. "Hans Globke", Wikipedia.org, unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Globke,
"Hans Filbinger", Wikipedia.org, unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger,
Kurt Georg Kiesinger, Wikipedia.org, unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Georg_Kiesinger,
und zahllose Fundstellen mit diesen Namen im
Internet.
Umfassender ist die Auflistung
von Hugo Jensch: Beiträge zur Geschichte
Pirnas, Pirna unterm Hakenkreuz 1933 - 1945,
Abschnitt 13: "Entnazifizierung", mit dem
Zitat:
Adenauer begründete die
Aufnahme der NS-Beamtenschaft in den
Staatsdienst einmal mit den Worten: "Man
schüttet kein schmutziges Wasser aus, wenn man
kein sauberes hat."
So wundert es denn auch nicht, dass bis 1965
ehemalige Nazis, darunter Kriegsverbrecher in
folgenden Größenordnungen tätig waren: 21
Minister und Staatssekretäre, 100 Generale und
Admirale der Bundeswehr, 828 hohe Justizbeamte,
Staatsanwälte und Richter, 245 leitende Beamte
des Auswärtigen Amtes, der Botschaften u.
Konsulate, 297 hohe Beamte der Polizei und des
Verfassungsschutzes. Namen wie Globke,
Gehlen, Filbinger, Kiesinger, Oberländer standen
in der Kontroverse um die Nazis in führenden
Positionen für viele andere. Sie stehen nicht
für sich allein, denn durch sie wurde eine ganze
Generation Jüngerer herangezogen und beeinflusst,
unter
http://www.geschichte-pirna.de/entnazifizierung.htm#_edn10
((Stand 21.09.2004), mit weiteren Nachweisen (im
Original ohne Fettdruck).
Sh. auch Pascal Beucker:
"Geschichte geht voran", in: JungleWorld 9/2002, 20.2.2002, unter
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/09/11a.htm,
sowie zur Rolle von Adenauers Partei in der
Weimarer Republik: Karlheinz Deschner: Der
Moloch – Eine kritische Geschichte der USA,
unter
http://www.staatsbriefe.de/1994/literatur/deschner3.htm
(27.08.2004). Ders.: Abermals krähte der Hahn.
Eine kritische Kirchengeschichte, 4. Auflage,
Goldmann Verlag 1996, daraus Zitate zu Adenauer
und den Kirchen im "Dritten Reich"; die waren
unter
http://www.ph-freiburg.de/php3-cgi/nntp/article.php3?id=29&group=de.phfr.paed.werkstatt.dassiebteKreuz
(Stand 10.02.2004) und müssen noch neu
recherchiert werden.
Die Deschner-Seite unter
http://www.deschner.info/index.htm?/de/werk/05/kurzbeschreibung.htm
enthält noch keine "Leseprobe" dazu (Stand
27.08.04).
"Schwarzbraun" war also
nicht nur die Haselnuss.
Dieses harmlose Liedchen, entstanden lange vor
1933, konnte nach der Farbenlehre bei den
Braunen plötzlich den ideologischen Durchbruch
schaffen wie ein zeitgemäßer Ideologe bei
heutigen Medienbesitzern und Meinungsmachern.- Sh. auch Barbara Boock: "Schwarzbraun ist die
Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich" –
Nachforschungen zu einem umstrittenen Volkslied,
in: Veröffentlichungen des Instituts für
Musikalische Volkskunde der Universität Köln,
Nr. 74 – 2001, unter
http://www.uni-koeln.de/ew-fak/Mus_volk/admarg/adm74.htm
(Stand 27.08.2004), gefunden mit ["schwarzbraun
ist die haselnuss" verfasser].
[1282]
Lt. Oskar Lafontaine in der Interview-Sendung
von Johannes B. Kerner am 7.9.2004, im
TV-Programm aufgeführt unter
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,1020214,00.html
(Stand 8.09.2004).
Die näheren Umstände dieser
schwarz-braunen "Moral"-Demonstration konnten
bisher nicht recherchiert werden.
[1283]
Sh. dazu Lutz Linkhammer: "Kalkuliertes
Schweigen – Peter Godman fragt, warum Pius XI.
und Pius XII. Rassismus und Faschismus nur leise
verurteilten", Berliner Zeitung, 6.9.2004.
Daraus das Zitat:
Als
die Kardinäle des Heiligen Offiziums am 18.
November 1936 in Anwesenheit des Papstes und des
"Außenministers" Kardinalstaatssekretär Pacelli
zusammenkamen, verzichteten sie nahezu
einstimmig auf die Enzyklika, die Kommunismus,
Nationalsozialismus und faschistischen
Totalitarismus als Häresien des 20. Jahrhunderts
angeprangert und öffentlich bloßgestellt hätte.
Übrig blieb die Verurteilung des Kommunismus,
die dann in der Enzyklika "Divini Redemptoris"
vom 19. März 1937 ausgesprochen wurde. Eine
Verdammung der Nazis und der Faschisten war im
Vatikan plötzlich nicht mehr opportun,
unter
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0906/feuilleton/0003/?keywords=kr%F6ll;mark=kroll%20kr%F6ll,
Hervorhebung vom Verfasser.
Die Verurteilung des Kommunismus durch Johannes
Paul II. trug immerhin maßgeblich zum
Zusammenbruch des stalinistischen Systems bei,
aber auf der anderen Seite übte er massiven
Druck gegen die linken Befreiungstheologen in
Südamerika aus (Stand 20.09.2004).
[1284]
Sh. insbesondere die schockierende Leseprobe von
Karlheinz Deschner: "Vatikan und italienischer
Faschismus", unter
http://www.deschner.info/index.htm?/de/werk/11/leseprobe.htm
(Stand 8.09.2004).
[1285]
Sh. Christian Rath: "Helmut Kohl bleibt für die
Presse tabu", taz.de, 24.6.2004, unter
http://www.taz.de/pt/2004/06/24/a0165.nf/text,
und Wolfgang Ullmann: "Das Stasi-Opfer Helmut
Kohl – Aktenblockade durch die Entscheidung des
Bundesverwaltungsgerichts", Freitag 28,
2.7.2004, unter
http://www.freitag.de/2004/28/04280301.php
(Stand 21.09.2004).
[1286]
Sh. "Top-Meldung – Verdacht: Sachsens
PDS-Spitzenkandidat Porsch soll stasibelastet
sein", MDR.DE, 7.8.2004, 18:36 Uhr, unter
http://www.mdr.de/mdr-aktuell/1524663.html,
mit Bezug auf einen FOCUS-Bericht.
Ebd.: "Focus-Bericht -
Stasi-Vorwürfe gegen Peter Porsch", 8.8.2004, 7:52 Uhr,
unter
http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/1524167.html
(Stand 23.09.2004).
FOCUS hat mit der Materialsuche
gegen Porsch offenbar schon viel früher
begonnen, denn lt. Birthler-Behörde wurde der
Antrag auf Herausgabe der Akten durch FOCUS
schon im November 2003 gestellt; sh. die
Pressemitteilung der Bundesbeauftragten für den
Datenschutz vom 9.8.2004, unter
http://f15.parsimony.net/forum25088/messages/4078.htm
(Stand 21.09.2004). Darin heißt es, möglicherweise
als Erklärung für das späte Auftauchen der
Vorwürfe, aber auch als Hinweis auf ihre
Qualität:
Wie viele andere HVA-Akten
konnte bis heute auch die eigentliche Akte zu
Peter Porsch, die es ausweislich einer
Karteikarte und anderen Schriftstücken gegeben
haben muss, nicht aufgefunden werden. Die jetzt
vorliegenden Unterlagen entstammen im
wesentlichen der zu einer dritten Person
geführten OPK (Operativen Personenkontroll-Akte)
"Organisator". Diese Unterlage, die als
Filmnegativ vorlag, wurde im Rahmen von
laufenden Erschließungen erst vor einiger Zeit
rückverfilmt.
Sh. auch Michael Bartsch:
"Stasi-Keule nun auch gegen Peter Porsch",
Neues Deutschland, 9.8.2004, gespeichert unter
http://sozialisten.de/sozialisten/pressespiegel/view_html?zid=22344
(Stand 17.09.2004).
[1287]
Sh. "Positive Beeinflussung", focus.de,
9.8.2004, gebührenpflichtig zu finden bei
focus.msn.de.
[1288]
Der Verfasser wurde während
seiner Tätigkeit als Seminarreferent zu
Unternehmenssteuern und Bilanzsteuerrecht in
Ostdeutschland kurz nach der Wende selbst
einmal angesprochen von einem Seminarteilnehmer, dem
Leiter eines
mathematisch-naturwissenschaftlichen
Universitäts-Instituts, der mit ihm
über dieses Thema in sehr vagen Worten sprach.
Man konnte aber die Gemütslage nach Jahrzehnten des
"realen" Sozialismus atmosphärisch
erfassen. Der Anlass zu dieser freundlichen
Geste waren vielleicht die kritischen
Kommentierung des Einkommensteuerrechts im
Seminar, z.B. im Hinblick auf die
Steuerschlupflöcher für Bestverdiener oder deren
Privilegierung durch die damaligen
Kinderfreibeträge bei 50 DM Kindergeld für das
erste Kind; sh. Wikipedia: Kindergeld, unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Kindergeld
(Stand 25.6.05) .
[1289]
FOCUS, a.a.O. - Der FOCUS scheut auch nicht davor zurück,
eine Parallele zu ziehen zu dem Fall der
Ehegattenbespitzelung von Vera Lengsfeld. In dem
heruntergeladenen Artikel heißt es unten auf der
Seite: "Intime
Nähe - Der Prototyp einer Ausspähung von
Partnern: Knud Wollenberger (Mitte) berichtete
über seine Frau, die heutige CDU-Politikerin
Vera Lengsfeld".
[1290]
"Christophs Legenden", FOCUS, 16.8.2004, gegen
Gebühr unter
http://focus.msn.de/magazin/archiv
(Stand 17.9.2004).
[1291]
Sh. Wikipedia.org: "Hans Filbinger", unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger
mit seiner Rechtfertigung: "Was
damals Recht war, kann heute nicht Unrecht
sein!" Einen solchen Opportunismus wird man
vielleicht künftig von den Neoliberalen hören,
wenn es einmal um die Rechtfertigung ihrer
heutigen asozialen Politik gehen sollte.
Dass Filbinger pikanterweise auch "Ritter vom
Heiligen Grabe" ist, konnte hier erst später
herausgefunden werden durch den Artikel: "Hans
Filbinger + eine mächtige Lobbygruppe",
indymedia.org, 20.5.2004, unter
http://www.de.indymedia.org/2004/05/83980.shtml.
Es erinnert an die wenig rühmliche Rolle des
katholischen Klerus im Faschismus und in rechten
oder konservativen Regimen.
Sh. auch Jürgen Kreller:
"Ritterorden vom Heiligen Grabe zu Jerusalem",
Neue Universal, 19.6.1995, S. 4, unter
http://www.uni-trier.de/uni/nu-online/pdf/nu03.pdf
(Stand 14.12.2004).
[1292]
Sh. Heinrich Wefing: "Flick-Collection – Große
Koalition des Wohlwollens",
faz.net, 17.9.2004, (Stand 24.6.05).
[1293]
Zitiert aus: "Stasi-Vorwürfe:
Wissenschaftsministerium feuert Porsch", MDR.DE,
28.8.2004, unter
http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/1559203.html
(Stand 17.09.2004).
Unter MDR.DE findet man eine
detaillierte Chronologie der "Enthüllungen"
gegen Porsch über die Such-Seite
http://www.mdr.de/suche/0.html mit Eingabe
von [porsch].
Sh. zu der Vorgehensweise auch
Wolfgang Hübner: "’Quasi geheimdienstlich’ -
Kritik an Porsch-Entlassung und 'Sächsischer
Zeitung'", Neues Deutschland, 19.9.2004,
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=59526&IDC=2
(Stand 12.09.2004).
[1294]
Die Kampagne gegen Peter Porsch war dem
Verfasser bis September 2004 noch kaum bekannt.
Wie so oft, kam das Engagement erst mit der
näheren Recherche. Es erfolgt hier eigentlich
gar nicht so sehr für ihn mit seiner
trotz Akten schwer einschätzbaren Position im
"real" gewordenen "Sozialismus" als
gegen
die Anti-Porsch-Aktionen der
"Recht(s)denkenden".
Sh. zum Thema Spitzelei
auch das Video neben dem Artikel: "Focus-Bericht: Stasi-Vorwürfe gegen Peter
Porsch", MDR.DE, 8.8.2004, unter
http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/1524167.html,
mit Klick auf "Video". Das erinnert sehr an
andere Kampagnen der Neoliberalen in Deutschland
und den USA. Die DDR war trotz guter
Gründungsabsichten gewiss auch ein Spitzelstaat.
Sie manipulierte auf ihre Weise.
[1295]
Peter Porsch, geboren 15.10.1944, studierte bis
1968 in Wien und dann bis zur Promotion 1972 in
West-Berlin. Im Jahre 1973 wurde er Assistent
für Germanistik und Linguistik an der
Karl-Marx-Universität zu Leipzig.
[1296]
Sh. Einleitungstext zum Interview von NDR-Info
mit Bodo Ramelow, PDS-Fraktionschef in
Thüringen: "PDS-Spitzenkandidat unter
Stasiverdacht", ndrinfo.de, 15.9.2004, unter
http://www.ndrinfo.de/ndrinfo_pages_std/0,2758,OID529178_REF6,00.html
(Stand 15.09.04). Lt. Bodo Ramelow, wird die
Kampagne gegen Porsch der PDS "sogar noch mehr
Stimmen bringen". Das kann nach
Straßeninterviews bezweifelt werden, schließt
aber einen Stimmen-Zuwachs der PDS in Sachsen
gegenüber 1999 nicht aus.
[1297]
Dagegen ist in Brandenburg eine Stärkung der
Rechten (dort die DVU) auf Kosten von CDU und
SPD kaum zu beobachten.
[1298] Siehe
die ausgezeichnete Übersicht über die diversen
Umfragen zur Wahl vom 19.9.2004 in Sachsen beim
ZDF unter
http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/sachsen.htm.
Das gleiche gibt es auch für Brandenburg unter
http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/brandenburg.htm
(Stand 23.09.2004).
[1299]
Sh. "CDU behält
Vormachtstellung im Bundesrat", mdr.de,
19.9.2004, war unter
http://www.mdr.de/wahl/landtagswahl-sachsen/aktuell/1596804.html
(Stand 23.09.2004), mit einer anschaulichen
Darstellung der Sitzverteilung. Müsste neu
recherchiert werden.
[1300]
Sh. zur NRW-Wahl "Landtagswahl offen – Neue
Forsa-Umfrage sieht Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen
CDU und Rot-Grün. FDP-NRW auf der
5-Prozent-Kippe", taz.de, 6.8.2004, unter
http://www.taz.de/pt/2004/08/06/a0037.nf/text
(Stand 23.9.2004).
Hinzu kommt, dass der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer
Steinbrück (SPD) sich mit dem hessischen
Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) bei der
Umverteilung nach oben offenbar besser verstanden
hat als bei
anderen Themen mit seinem grünen
Koalitionspartner in NRW. Das spricht zwar nicht
für die Grünen und schon gar nicht für CDU oder
FDP, kann aber wegen der Reibereien zur
NRW-Wahlniederlage von RotGrün und damit zu der
nun erwarteten vorgezogenen Bundestagswahl
beigetragen haben.
Sh. zu Steinbrück auch:
"Treuer Diener des Kapitals,
Kompromiss im Vermittlungsausschuss des
Bundesrates: Steuervergünstigungsabbau vom
Tisch", Junge Welt, 11.4.2003, unter
http://www.jungewelt.de/2003/04-11/013.php.
Sh. ferner "Aufsteiger des Tages
– NRW: Peer Steinbrück löst Wolfgang Clement
ab", Junge Welt, 9.10.2002, unter
http://www.jungewelt.de/2002/10-09/017.php,
und Ingo Arend (zu einem Steinbrück-Interview
mit dem TAGESSPIEGEL): "Rousseau am Rhein –
Gesellschaftsvertrag, Peer Steinbrück versucht
sich als Sozialphilosoph", Freitag 29,
11.7.2003, unter
http://www.freitag.de/2003/29/03290102.php
(Stand 23.09.2004, leicht überarbeitet am
25.6.2005).
Man könnte meinen, dass sich die
NRW-SPD seit Beginn von Wolfgang Clements
zurückliegender Ministerpräsidentschaft und
jetzt weiterhin mit Peer Steinbrück mehr der
Industrie und dem Klüngel sowie den Umverteilern
in Berlin als ihren Wählern verpflichtet fühlt
und nun dafür die Quittung bekommen hat.
[1301]
Siehe bei Google unter [feige kleinkariert]. -
Die Minimal-Abweichler bei der Abstimmung über
die Gesundheitsreform zu Lasten der sozial
Schwächeren sind: Klaus Barthel, Horst
Schmidbauer, Fritz Schösser, Ottmar Schreiner,
Sigrid Skarpelis-Sperk und Rüdiger Veit. Ihre
Möglichkeiten halten sich jedoch außerhalb der
Linkspartei in Grenzen, wie auch der offene
Brief von Attac an sie zeigt; sh.
"Attac-Debatte, Offener Brief, 'Reform'-Gesetze
im Bundestag", 11.11.2003, unter
http://www.attac.de/debatte/031101/beitrag_siemens_muenchen.php
(Stand 27.08.2004).
[1302]
Sh. "Müntefering kritisiert SPD-Abweichler
harsch", netzeitung.de, 27.9.2003, unter
http://www.netzeitung.de/spezial/sozialreformen/256141.html,
und "Feige Abweichler", spiegel.de, 27.9.2003,
gegen Gebühr, unter
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-267478,00.html
(Stand 27.08.2004).
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Was sagen amerikanische Ökonomen zu
Steuersenkungen für Bestverdiener und Meinungsmacher?
Was bringt dagegen die Rossäpfeltheorie?
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